Die Pilotprojektphase der TeamKickers endete in Bochum mit der Zertifikatsübergabe und einer sportlichen Feier

12.06.2025

„Für viele von euch war es in diesem Jahr die erste Coaching-Erfahrung und ich finde es toll, dass ihr zum einen als Trainer*innen aktiv seid und zusätzlich noch freiwillig an diesem Projekt teilgenommen habt. Das ist nicht selbstverständlich“, lobt Projektleiter Robert Tigges die 12 Jugendlichen, die im Pilotprojekt TeamKickers als TeamCoachs teilgenommen haben bei der Zertifikatsübergabe. Die Zertifikate bescheinigen den TeamCoachs das ehrenamtliche Engagement und die Beschäftigung mit Themen wie Verantwortungsübernahme, Soziales Lernen, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit – ein Dokument, das die Jugendlichen nun ihrem Lebenslauf beilegen können.

Selbstwirksamkeit, Partizipation, Empathie sowie Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit sind Kompetenzen, die die Teilnehmer*innen neben demokratischen Werten und Prinzipien im Projekt TeamKickers durch Erproben entwickeln konnten. Jugendliche Fußballer*innen im Alter von 14 bis 18 Jahren haben dabei ein Trainingsprogramm durchlaufen, das sie sportlich und persönlich gefördert und dazu befähigt hat, ihre Erfahrungen im Sinne des Peer-Learnings selbst als TeamCoach mit Kindern und Jugendlichen aus ihrem Verein zu teilen. Mit beratender Unterstützung konnten sie so selbstständig Trainingseinheiten gestalten und eine neue verantwortungsvolle Perspektive kennenlernen.  

Nele Wichert, Jugendleiterin beim TuS Hattingen, begleitet die beiden TeamCoachs aus ihrem Verein bei der Abschlussfeier. Ihr Blick auf die TeamKickers ist ganz klar: „Für unseren Verein beinhaltet das Projekt eine wichtige Wertevermittlung. Um Themen wie Demokratiefähigkeit geht es ansonsten nicht unbedingt im Fußball.“ 

Das Fazit klingt bei allen Beteiligten ähnlich: Die Jugendlichen fanden die Trainingseinheiten super, die Eltern sind begeistert vom Projekt und auf dem Platz merkt man, dass die Teilnehmenden schon nach kurzer Zeit ein neues Verhalten an den Tag legten. Nele Wichert: „Sie sind viel reflektierter und haben eine ganz andere Wertschätzung für den eigenen Trainer, weil sie nun wissen, was hinter so einer Vorbereitung steckt.“ Ludger Korn vom FC Altenbochum ergänzt: „Die lassen sich nicht mehr aus der Ruhe bringen, wenn die Kinder in der E-Jugend beim Training mal lauter werden. Das wird jetzt einfach gut miteinander besprochen.“

„Gerade in jungem Alter hat die Art und Weise, wie ich lerne, sei es in der Schule oder auf dem Sportplatz, große Auswirkung auf meine Persönlichkeitsentwicklung“, erklärt Robert Tigges von der GLS Zukunftsstiftung Bildung. Wer also früh mitbekommt, dass Kooperation und Teamfähigkeit wichtige Kompetenzen sind, kann dieses Wissen später auf andere Lebensbereiche übertragen. Noch ein wichtiger Punkt, dem Tigges zudem einen höheren Lernerfolg zuschreibt: „Diese Art des Trainings macht auch einfach mehr Spaß.“

Spaß wünscht sich Jugendtrainerin Lena vom LFC Laer auch für die kleinen Spielerinnen in ihrer Mannschaft und begründet unter anderem so ihre Teilnahme am Projekt: „Ich will vor allem eine bessere Trainerin sein. Und ich möchte, dass meine Spielerinnen sich für das Training begeistern.“
Jugendleiterin Nele Wichert hofft, wie auch die meisten Koordinator*innen aus den anderen Vereinen, dass das Projekt weitergeht, denn: „Wir wären sofort wieder dabei.“ 

Nachdem die GLS Zukunftsstiftung Bildung das Projekt zunächst in einer Pilotphase in kleinem Rahmen auf Bochum beschränkt hatte, wird es nun darum gehen, wie sich die TeamKickers weiterentwickeln. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage nach einer längerfristigen Finanzierung des Projekts. „Eine regionale Ausweitung wäre schon toll, die Nachfrage ist jedenfalls da“, sagt Robert Tigges.