Selbstverständnis

Die Zukunftsstiftung Bildung

Die im Jahr 2000 in der GLS Treuhand gegründete Stiftung will junge Menschen fördern und unterstützen, damit sie sich zu freien und ihrer Verantwortung bewussten Persönlichkeiten entwickeln. Wesentlich ist hierbei das Wissen, dass große Herausforderungen eine umfassende gesellschaftliche Transformation beschleunigen werden: die Digitalisierung in allen Bereichen, Klimawandel und Klimagerechtigkeit sowie die Stärkung und Sicherung unserer demokratischen Werte und Verfasstheit.

Unsere Projekte und Programme, Trainings, Workshops, Fortbildungsmaßnahmen und Beratungen zielen auf den Wandel – Lerninhalte neu denken und aktivierende Methoden praktizieren. Lernräume dürfen sich entsprechend umgestalten und Unterrichtsentwicklung wird als Veränderungsfeld thematisiert. Die Qualität von Schule steht auf dem Prüfstand und die Fortbildung von Lehrkräften ist ein zentrales Element für den Wandel.

In den Programmen der Zukunftsstiftung Bildung spielt die Methode des Peer-Learnings eine wichtige Rolle: Ältere und Jüngere lernen mit- und voneinander. Damit verbunden sind demokratiepädagogische Praktiken, die den Teilnehmenden neue Gestaltungsräume eröffnen und Verantwortung übertragen.

Demokratiepädagogik

Wie erreichen wir es, dass Schüler*innen zu reifen, verantwortungsbewussten und sozial kompetenten Mitgestalter*innen unserer offenen Gesellschaft heranwachsen? Indem wir es üben. Demokratie mit den dazugehörigen Prozessen und Haltungen brauchen selbstverständlich eine wissensbasierte Grundlage. Dazu gehört jedoch auch: Es selbst zu erfahren. Zu erfahren: Ich bin wesentlich, meine Meinung zählt, ich kann mich einbringen, ich kann mich darin üben, Verantwortung zu übernehmen und selbst zu gestalten. Deshalb ist ein wesentlicher Kern aller Projekte und Programme, Möglichkeiten zur Selbstwirksamkeit zu schaffen, zu ermutigen, den hierzu notwendigen Weg zu gehen und die jungen Menschen zu begleiten, damit sie aktiv sein können. 

Wir wissen, dass demokratiepädagogische Ansätze und ein Ansprechen von Eigeninitiative die Persönlichkeit bereichern können und Übernahme von Verantwortung verankern helfen. Wir wissen auch, dass verborgene Potenziale sich dann entfalten, wenn Kinder und Jugendliche den Sinn erkennen für das, womit sie sich auseinandersetzen können. Kompetenzen entwickeln sich durch aktivierendes Lernen. Lehrende dürften sich dafür ein anderes Rollenverständnis erarbeiten: Sie agieren als Begleitung, unterstützen die Entfaltung bei den Lernenden und bauen entsprechend Schulen zu offenen Lernorten um, die eine Fülle von Angeboten bereithalten.

Chancengerechtigkeit

Menschen werden aufgrund von Vorurteilen hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Herkunft, ihrer auf Migration beruhenden Biografie, ihres Hilfs- und Assistenzbedarfs im alltäglichen Leben nach wie vor benachteiligt. Auch von Gendergerechtigkeit sind unsere kulturellen, sozialen und ökonomischen Verhältnisse noch weit entfernt.

Teilhabe ist der Schlüssel, um jede Art von diskriminierenden Einstellungen und Handeln zu verändern und zu unterlassen. Eine Schwäche des Schulsystems in Deutschland ist, dass der Bildungsweg oft in Abhängigkeit von der Herkunft und dem Bildungshintergrund der Eltern verläuft. Besonders Übergänge (Grundschule – weiterführende Schule – erste Schritte nach der Schule) sind relevant und bergen hohe Unsicherheit. Deshalb ist hier individuelle Begleitung auf Augenhöhe zentral, damit diese biografischen Schnittstellen als gute Erfahrung aus Selbstbestimmtheit erlebt werden können.

Freiheit und Chancengerechtigkeit, nicht verstanden als „frei von Zwängen“ sondern als „Befähigung zum Ergreifen von Chancen!“, sind quasi Filter für die Entwicklung und Gestaltung unserer Maßnahmen. Interkulturelle Öffnung, friedfertige Fähigkeit zur Lösung von Konflikten, Arbeit am Selbstbild mit dem Ziel einer Dynamisierung, Verständnis und Toleranz sind das, was wir für alle erreichen wollen. Wir können Wege dazu anbieten. Unsere gemeinsame Arbeit darf so Freiräume gestalten und Freiheit für alle ermöglichen. Dies braucht offene Gesellschaften.

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