10.10.2024
Fit für den Alltag: 30 Lehrkräfte erfolgreich geschult
Die Fortbildung für pädagogische Fachkräfte zum Thema "Gruppendynamiken verstehen und positiv gestalten" im Rahmen des Programms BildungsTandems war ein voller Erfolg.
Während die Schüler*innen im Peer-Learning-Programm BildungsTandems bereits in das neue Programmjahr gestartet sind und die Coachs/Coachinnen der weiterführenden Schulen in Trainings erfahren, wie sie in ihrer neuen Rolle die Grundschulkinder bestmöglich unterstützen können, konnten sich nun auch wieder die beteiligten pädagogischen Fachkräfte innerhalb der BildungsTandems fortbilden. Bei dieser Veranstaltung von Zukunftsstiftung Bildung und Wellenbrecher e.V. ging es darum, Gruppendynamiken zu verstehen und sie positiv zu gestalten.
30 Teilnehmende aus dem ganzen Ruhrgebiet waren bei der Fortbildung in Bochum bei der Zukunftsstiftung Bildung zu Gast: Schulsozialarbeiter*innen und Lehrkräfte von den im Programm beteiligten Grundschulen und von sämtlichen Schulformen der weiterführenden Schulen. "Das ist die stärkste Teilnehmendenzahl bei unseren Fortbildungen bislang", sagt Elizabeth Adjei-Acheamfour vom Team der BildungsTandems. Ein klares Zeichen dafür, dass das Thema für alle einen wichtigen Punkt trifft.
Da die Arbeit mit Gruppen ein zentraler Bestandteil im Programm BildungsTandems ist, ging es in einem Impulsvortrag von Dr. Kristin Behnke, Bildungsreferentin der Zukunftsstiftung Bildung, zunächst darum zu erkennen, dass Gruppenprozesse maßgeblich den Erfolg gemeinsamer Arbeit beeinflussen und der Schlüssel zur Schaffung einer positiven und produktiven Lernumgebung sein können. Warum schaffen es manche Schüler*innen sich gegenseitig zu motivieren, während andere Konstellationen scheinbar jegliche Produktivität im Keim ersticken? Die hohe soziale Komplexität in Schule bestimmt auch in diesem Punkt den Arbeitsalltag von Lehrer*innen und Pädagog*innen. Behnke ging unter anderem auf die Definition von sozialen Gruppen, auf Herausforderungen, Fehlersuche und Lösungsansätze in Konfliktsituationen ein.
"Vieles davon habe ich in der Schule bereits beobachtet, aber ich hatte bislang keine Worte dafür", zeigte sich eine Lehrkraft bei der Fortbildung begeistert von dieser Möglichkeit, die Meta-Ebene einnehmen zu können und zu reflektieren, womit sie im Schulalltag konfrontiert ist.
Miguel Jasso und Monika Müllejans von Wellenbrecher e.V. beschäftigten sich mit den Teilnehmenden in Workshops anschließend mit den Themen "Gewaltprävention und Deeskalation" und "Traumasensibel arbeiten im schulischen Kontext". Hier wurde deutlich, dass diese Themen im Arbeitsalltag von pädagogischen Fachkräften allgegenwärtig sind. Viele der Anwesenden berichteten, dass sie eine steigende Tendenz von Gewaltpotenzial in der Schüler*innenschaft beobachten können – unabhängig von Alter oder Schulform. Gleichzeitig konnte im Workshop ein besseres Bewusstsein für das Thema Trauma entstehen: "Das könnte tatsächlich auf mehr Kinder zutreffen als ich bislang dachte", reflektierte eine Schulsozialarbeiterin.
Für die Zukunftsstiftung Bildung ist es wichtig, innerhalb der BildungsTandems nicht nur mit den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, sondern in Fortbildungen auch die betreuenden Fachkräfte an den jeweiligen Schulen mitzunehmen und ihnen beispielsweise wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Sozialpsychologie im Kontext des Programms zur Verfügung zu stellen.
Wissenschaftlich evaluiert wird das Programm unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel, Professorin für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik, Schwerpunkt Lehr-/Lernprozesse und empirische Unterrichtsforschung an der TU Dortmund. Die RAG-Stiftung aus Essen fördert das Programm seit März 2022 als Hauptförderer.