up! – Das passiert gerade im Ukraine-Peer-Projekt…

Drei Bälle fliegen von Person zu Person, Lena ruft „Schaffen wir fünf?“ und gibt schon den nächsten Ball mit in die Aktion. Kurz darauf geht der zu Boden. „Ach, macht nichts, nochmal!“ Sieben Studierende stehen hier im Kreis mit Lena Korte-Riepe, Bildungsreferentin der Zukunftsstiftung Bildung, und sind in Bewegung bei einer Energizer-Methode. Die lockert heute nicht nur ihren eigenen Workshop im „up!“-Projekt auf, sondern ist auch gleich etwas, was die Studierenden mit in ihre Gruppen nehmen können, wenn sie demnächst als Lernbegleitungen für ukrainische Kinder und Jugendliche in Schulen gehen.

Das Ukraine-Peer-Projekt „up!“ läuft seit dem 17. April 2023 und vermittelt Studierende – nach Möglichkeit mit ukrainischen und/oder russischen Sprachkenntnissen – als Lernbegleitende an Schulen aller Schulformen und Klassen im Ruhrgebiet. Dort sind die Lernbegleitenden für die Schüler*innen aus der Ukraine da, die aufgrund des russischen Angriffskrieges aus ihrer Heimat geflohen sind und nun Unterstützung in ihrem neuen Alltag in Deutschland brauchen. Bei der Begleitung geht es um individuelle Lernprozesse und Hilfe im Spracherwerb so wie auch um die Integration in den Schulablauf. Heute werden sieben Teilnehmende von insgesamt 20 Studierenden, die nun im Projekt starten, qualifiziert.


„Sollen die Kinder uns eigentlich duzen?“, fragt eine Teilnehmerin im Workshop. „Ja, unbedingt“, antwortet Lena Korte-Riepe und geht direkt auf die Vorteile von Peer-Learning- Methoden ein: „Ihr dürft ganz klar zeigen, dass ihr keine Lehrer*innen seid. Eure Stärke ist ja gerade, dass ihr den Kindern auf Augenhöhe begegnen könnt.“ In dieser Qualifizierung für die Studierenden im Projekt geht es zum einen ganz pragmatisch um die Rahmenbedingungen für ihre Treffen mit den Gruppen: Regeln für eine gelingende Gruppenarbeit werden besprochen; dazu gibt Lena Tipps, wie ein Treffen gestaltet und geleitet werden kann. Zum anderen wird aber inhaltlich auch tiefer gegriffen, um die jungen Menschen auf ihre Rolle als Lernbegleitung vorzubereiten: „Wer waren die eigenen Vorbilder?“, „Was braucht es, um sich in Schule sicher und wohl zu fühlen?“ und „Welche Themen sind besonders sensibel mit geflüchteten Schüler*innen zu besprechen?“ sind Fragen, die heute gemeinsam beleuchtet werden.
Zwischendurch geht die Gruppe während des Qualifizierungsworkshops immer wieder auch in die Praxis: Lena leitet Warm-Ups zum Kennenlernen, Energizer und kleine Methoden für den ersten Spracherwerb an. Das macht allen Beteiligten Spaß und füllt außerdem den Rucksack für die jeweils dreistündigen Präsenztreffen mit einer Gruppe von bis zu drei Schüler*innen, die demnächst zwei Mal wöchentlich stattfinden werden. Während ihrer Tätigkeit werden sie vom Projektteam der Zukunftsstiftung Bildung weiter beraten und supervidiert.


Dass die Studierenden mit Engagement und Eifer bei der Sache sind, wird in jeder der Gruppensimulationen deutlich – genau wie ihre Freude an der praktischen Arbeit. „Es wurmt mich, dass das vorhin mit den Bällen noch nicht geklappt hat“, meint ein Teilnehmer zwischendurch. „Nach der Mittagspause schaffen wir den Energizer direkt mit sechs Bällen, okay?“


„up!“ ist ein von der RAG-Stiftung initiiertes und gefördertes Gemeinschaftsprojekt der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund, der Universität Duisburg-Essen und der GLS Zukunftsstiftung Bildung mit Unterstützung von RuhrFutur. Es läuft bis zum 31. März 2024. Die zweite Bewerbungsphase für Studierende, die sich zu Lernbegleitungen im Projekt „up!“ qualifizieren lassen möchten, startet am 15. Mai 2023.

Hier geht es zur Projektwebseite von „up!“:
https://www.ruhrfutur.de/schule/ukraine-peer-projekt

Weitere aktuelle Meldungen

Stellenausschreibung: Erfahrene*n Bildungsreferent*in (m/w/d)

Was schenkst du? Gemeinsame Spendenaktion "Schenken wirkt." startet

up! – Das passiert gerade im Ukraine-Peer-Projekt…