Bei den BildungsTandems werden Kinder im letzten Grundschuljahr von Jugendlichen begleitet.
Nina ist aufgeregt, als die Viertklässler die Stufen der Treppe im Gebäude der Grundschule an der Beethovenstraße hinunterhüpfen. Neugierig schauen die Kinder zwischen den Achtklässlern der Heinrich-Heine-Gesamtschule hin und her. Kein Wunder, schließlich werden die Jugendlichen die Grundschüler nach den Herbstferien für den Rest ihres letzten Grundschuljahres begleiten. An einem Nachmittag in der Woche kommen sie dann in die offene Ganztagsgrundschule, um mit den Kindern gemeinsam Zeit zu verbringen, einfach nur zu quatschen oder aber bei den Hausaufgaben zu helfen. Das Ziel dieser sogenannten BildungsTandems ist es, für die Kinder den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule zu erleichtern, erklärt Anika Anders von der Zukunftsstiftung Bildung, die das Projekt an insgesamt über 25 Schulen in den ehemaligen Bergbaustädten des Ruhrgebiets durchführt. Die RAG-Stiftung aus Essen unterstützt es als Hauptförderer. „Es geht darum, dass die Kinder eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner für alle Lebenslagen haben. Es geht nicht nur ums Schulische, sondern auch darum, freundschaftliche Beziehungen zu entwickeln. Denn Vertrauen ist eine Grundlage für kognitives und emotionales Lernen.“ Für das Projekt in Duisburg-Rheinhausen haben sich 21 Jugendliche gefunden, die den Kindern als sogenannte Coachs zur Seite stehen wollen. Diese haben vor dem Start des Projektes an einem Auftakttraining teilgenommen, berichtet Frau Anders. Dabei wurden Fragen geklärt, wie: Was macht einen guten Coach aus? Welche Eigenschaften sollte er oder sie mitbringen? Das Engagement der Schüler ist groß: „Ich bin von unseren Schülerinnen und Schülern positiv überrascht. Wir haben sehr schnell Jugendliche gefunden, die die Grundschüler betreuen möchten und das in ihrer Freizeit am Nachmittag“, zeigt sich Daniela Prado, Lehrerin an der Heinrich-Heine-Gesamtschule erfreut über das Engagement der Jungen und Mädchen. „Die Bildungstandems sind für beide Seiten gut.“ Für die Schüler, die später einmal mit Kindern arbeiten wollen, wäre das Projekt eine gute Möglichkeit zu erproben, wie es ist, für Jüngere Verantwortung zu übernehmen. Zudem hätten die Schüler, die von der Grundschule an die Heinrich-Heine-Gesamtschule wechseln, direkt einen Ansprechpartner vor Ort. Schließlich sei der Übergang an die weiterführende Schule für viele Kinder nicht immer leicht. Das bestätigt auch Nina. „Ich möchte den Kindern helfen und die Angst nehmen, wenn sie auf die weiterführende Schule kommen. Deswegen mache ich hier auch mit“, begründet die 13-Jährige ihre Teilnahme an dem Projekt. „Ich bin super gespannt, wen ich betreuen darf“.